Der Traumakinder-Podcast
Im Traumakinder-Podcast erklären Fachleute aus den Bereichen Therapie, Sozialwesen, Pädagogik und weiteren Fachgebieten die Ursachen und Folgen frühkindlicher Traumatisierung. Sie finden den Podcast auch auf den üblichen Plattformen wie Spotify, Apple Podcasts, Amazon, Deezer und Podcaster.de
Folge 4 Teil 1: Vorgeburtliche Einflüsse auf die Kindheitsentwicklung
Im Gespräch mit Prof. Eva Möhler, Universitätsklinikum des Saarlandes und SHG-Kliniken
Welche Auswirkungen hat Stress in der Schwangerschaft auf die Entwicklung des Kindes? Welche neurophysiologischen Veränderungen können entstehen und welche Symptome sind dafür typisch? Welche Therapiemethoden können angewendet werden und wie sind die Erfolgsaussichten? Frau Möhler forscht seit vielen Jahren auf diesem Gebiet und verfügt als Klinikleiterin und Therapeutin über umfangreiche praktische Erfahrung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Gemeinsam mit Andrea Dixius hat sie das START-Verfahren und START Kids als Therapieverfahren für traumatisierte Kinder und Jugendliche entwickelt, um den hohen Fallzahlen während der Flüchtlingskrise 2015 zu begegnen. Die Methode hat sich in der Evaluation als wirksame Therapie zur Behandlung von Traumafolgestörungen erwiesen.
Folge 4 Teil 2: Traumatherapie zwischen Wissenschaft und Praxis
Im zweiten Teil des Podcasts mit Frau Prof. Eva Möhler geht es um die Folgen, die sogenannte ACE´s (Adverse Childhood Experiences – Negative Kindheitserlebnisse) auf das gesamte Leben der Betroffenen haben können, einschließlich des erhöhten Risikos für viele Volkskrankheiten. In der Erläuterung von Diagnose und Therapieverfahren insbesondere für Kinder und Jugendliche werden die Lücken zwischen aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und dem medizinisch-praktischen Alltag augenfällig. Unvollständige oder falsche Diagnosen und Therapien können nicht nur individuelles Leid erzeugen, sondern sie sind auch für hohe volkswirtschaftliche Kosten verantwortlich, die durch Prävention vermeidbar wären.
Folge 3: Adoptiv- und Pflegekinder: Erziehung und frühe Traumatisierung
Im Gespräch mit Kay-Uwe Fock, Diplom-Psychologe und Berater für Adoptiv- und Pflegefamilien sowie für Fachkräfte der Jugendhilfe
Viele Adoptiv- und Pflegekinder zeigen Verhaltensauffälligkeiten, die schwer einzuordnen sind und das Familiensystem schwer belasten können. Welche Ursachen haben diese Verhaltensweisen und wie geht man als Adoptiv- und Pflegeeltern damit um?
Kay-Uwe Fock hat über 30 Jahre Erfahrung in der Beratung von Adoptiv- und Pflegefamilien. Er erklärt, warum so viele Kinder sich so anders verhalten als leibliche Kinder und welche Methoden in der Praxis helfen, Eskalationen zu vermeiden und den Kindern auch unter schwierigen äußeren Umständen den Weg in ein selbstbestimmtes Leben zu ebnen.
Folge 2: Späte Folgen früher Traumatisierung
Im Gespräch mit Dr. Christian Firus, Rehaklinik Glotterbad
Welche Spuren können Stresserfahrungen im frühen Kindesalter bei Erwachsenen hinterlassen? Wie lange dauern sie an und wie geht man damit um? Welche Unterstützung benötigen die Betroffenen und welche neuen Erkenntnisse gibt es, um eine komplexe posttraumatische Belastungsstörung zu behandeln? Welche Rolle spielt die Epigenetik, und wie kann man sie nutzen, um seelisch verletzten Menschen neue Perspektiven zu eröffnen?
Dr. Christian Firus ist Facharzt für psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Psychiatrie. Er plädiert für eine frühe Aufklärung, für die Anerkennung psychischer Störungen als dauerhaft therapeutisch zu begleitende Einschränkungen und appelliert an Betroffene, das Schweigen zu brechen, um ihre Lebensqualität wirkungsvoll zu verbessern.
Folge 1: Entwicklungstraumatisierte Kinder in Pflegefamilien
Im Gespräch mit Dr. Paul Neumann, Institut für wirkungsvolle Sozialarbeit
Welche Auswirkungen können Vernachlässigung, Missbrauch und frühe Stresserfahrungen auf die kindliche Entwicklung haben, und wie geht man mit Entwicklungstraumatisierungen um?
Eine frühzeitige Unterstützung von Pflege- und Adoptivfamilien mit entwicklungstraumatisierten Kindern kann die kindliche Entwicklung nachhaltig fördern. Dr. Paul Neumann stellt das Konzept des Instituts für wirkungsvolle Sozialarbeit vor. Er plädiert für eine frühe und umfassende Ausbildung von Pflege- und Adoptiveltern und gibt Einblicke in die professionelle Arbeit mit entwicklungstraumatisierten Kindern auf einem Bauernhof.